Subjektive Bedeutung der Modalverben – Deutsch lernen
Subjektive Bedeutung der Modalverben – Deutsch lernen auf dem Niveau C1 für Fortgeschrittene:
Die normale, also die objektive Bedeutung der Modalverben haben wir euch bereits in einem Blogeintrag vorgestellt. In diesem Beitrag erklären wir euch die subjektive Bedeutung der Modalverben. Klingt komisch? Ja, Deutsch ist eine sehr biegsame Sprache.
Der Bedeutungsunterschied leitet sich aus dem Kontext ab und deutet an, wie wahrscheinlich eine Situation bzw. wie glaubhaft eine Aussage ist. Meist werden zum Ausdruck der subjektiven Bedeutung die Formen der 3. Person Singular und Plural verwendet.
Beispiele – Subjektive Bedeutungen
Das Modalverb muss:
Die englische Königin muss eine der reichsten Frauen der Welt sein.
Bedeutung: 90% sicher
Das Modalverb kann nicht:
Die Eier können nicht mehr gut sein. Das Verfallsdatum ist abgelaufen.
Bedeutung: 99% sicher
Das Modalverb müsste:
Herr Meier müsste eigentlich als Augenzeuge, die Möglichkeit haben, den Unfall zu beschreiben.
Bedeutung: 80% sicher
Das Modalverb dürfte:
Maria braucht nur 10 Minuten zu diesem Restaurant. Sie dürfte gleich hier sein.
Bedeutung: 80% sicher
Das Modalverb mag:
Vor 40 Jahren mag ein Elektroauto noch eine Phantasie gewesen sein.
Bedeutung: 50% sicher
Das Modalverb soll:
Der Nachbar soll im Lotto gewonnen haben.
Bedeutung: Man weiß es nicht.
Das Modalverb will:
Der neue Kollege will bereits drei Weltreisen gemacht haben.
Bedeutung: eher unwahrscheinlich.
Resümee
Ihr seht also, dass die Modalverben hier eine andere Bedeutung haben. Es handelt sich tatsächlich um eine subjektive Einschätzung, deshalb gibt es auch keine absoluten Regeln. Probiert es mit den Deutschen, die ihr demnächst trefft einfach aus, und fragt ruhig nach, ob sie euch richtig verstanden haben. Wir wünschen euch viel Spaß beim Deutschlernen.