Ersatzpassiv: Bedeutung und Formen – Gratis Deutsch lernen
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Aktiv, Vorgangspassiv, Zustandspassiv und Ersatzpassiv. Doch wann benutzt man welche Formen und was bedeuten sie? Um die Differenzierung zu verdeutlichen, geben wir euch hier entsprechende Beispiele:
Aktiv
- Der Mann kauft ein neues Auto.
Im Aktivsatz ist der Akteur wichtig – in diesem Fall der Mann.
Vorgangspassiv
- Ein neues Auto wird von dem Mann gekauft.
Dies ist das normale Passiv, bei dem die Aktion wichtig ist.
Zustandspassiv
- Das Auto ist gekauft.
Diese Passivform bildet man mit dem Hilfsverb „sein“ und den Partizip II.
Es stellt das Resultat der Aktion in den Vordergrund und der Akteur wird nicht genannt.
Bedeutung und Anwendung des Ersatzpassivs
Diese Umschreibung ist eine Alternative zum Vorgangspassiv. Werden zu viele Passivsätze in einem Text benutzt, wird er schnell unverständlich. Aus diesem Grund greift man besonders bei Bedienungsanleitungen oder auch Kochrezepten auf das Ersatzpassiv zurück. Es sieht aus wie Aktiv, die Bedeutung ist jedoch passivisch, da der Akteur nicht genannt wird.
Allerdings muss in dem Aktivsatz das Modalverb „können“, in seltenen Fällen auch „ müssen“ vorhanden sein.
Formen des Ersatzpassivs
-
sich lassen + Infinitiv
Aktivsatz Frau Müller kann die Tür nicht nicht öffnen.
Ersatzpassiv Die Tür lässt sich nicht öffnen.
-
sein + Adjektivendung auf -bar oder -lich
Aktivsatz Katja kann die Mathematikaufgabe nicht ohne Taschenrechner lösen.
Ersatzpassiv Die Mathematikaufgabe ist ohne Taschenrechner nicht lösbar.
-
sein + zu + Infinitiv
Mit dieser Umschreibung lassen sich Sätze mit „können“ und „müssen“ ersetzen.
Aktivsatz Der Kran kann die schweren Kisten heben. (Er hat die Möglichkeit.)
Aktivsatz Der Kran muss die schweren Kisten heben. (Es ist notwendig.)
Ersatzpassiv Die scheren Kisten sind von dem Kran zu heben.
Viel Spaß beim Deutsch lernen!