Eingedeutscht – Fremdwörter und Anglizismen

Die deutsche Sprache nutzt heutzutage viele Fremdwörter und Anglizismen, also Wörter, die für das britische Englisch charakteristisch sind und ins Deutsche übertragen wurden. Einige davon werden noch in ihrer ursprünglichen Schreibweise verwendet, andere werden mittlerweile auch in einer eingedeutschten Schreibweise akzeptiert. Für den richtigen Umgang mit diesen Wörtern, gibt es ein paar hilfreiche Hinweise.

Fremdwörter – die richtige Schreibweise

Die Schreibweise von Fremdwörtern stellt viele Menschen vor eine Herausforderung. Häufig werden sie genauso geschrieben, wie in der Sprache, aus der sie ursprünglich übernommen wurden.

Beispiele: Portemonnaie, Ski, Spaghetti

Viele der Fremdwörter, die bei uns schon lange im Gebrauch sind werden mittlerweile allerdings auch in einer zweiten, vereinfachten Schreibweise akzeptiert.

Beispiele: Portmonee, Schi, Spagetti

Die gute Nachricht lautet also: Im Zweifelsfall können auch viele Fremdwörter so geschrieben, wie sie gesprochen werden. Die weniger gute Nachricht: Es gibt immer noch einige Wörter, auf die das nicht zutrifft – diese müssen einfach auswendig gelernt werden.

Häufige Vereinfachungen

Für ein paar ausgewählte Morpheme besteht eine generelle Integrationsmöglichkeit. Dazu gehören “-phon”, “-graph”, “-phot”, “-tial” und “-tiell”. Für Fremdwörter mit diesen Morphemen gibt es regelmäßig zwei akzeptable Schreibweisen. Dabei wird das “ph” zu einem “f” und das “t” zu einem “z”.

Beispiele: Grammophon – Grammofon, Paragraph – Paragraf, photogen – fotogen, Potential – Potenzial, essentiell – essenziell

Andere Vereinfachungen bestehen vielfach für “ph”, “gh”, “th” und “rh”. Bei vielen Wörtern darf hierbei der Einfachheit halber das “h” weggelassen werden, “ph” wird dabei wieder zu “f”.

Beispiele: Delphin – Delfin, Joghurt – Jogurt, Panther – Panter, Myrrhe – Myrre

Hier gibt es jedoch noch viele Ausnahmen, bei denen nur die Schreibweise mit “h” akzeptabel ist.

Beispiele: Therme, Apotheke, Rhythmus, Rhetorik, Physik

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Der richtige Umgang mit Anglizismen (Nomen)

Anglizismen werden in der Regel wie in der Originalsprache geschrieben und ausgesprochen.

Beispiele: Computer, Pool, Boss

Da es im Englischen als bestimmten Artikel nur “the” gibt, gibt es keine klare Regel, welchen Artikel ein Anglizismus erhält. Meistens richtet sich dies jedoch nach dem deutschen Äquivalent.

Beispiel 1: der Computer – der Rechner
Beispiel 2: der Boss – der Vorgesetzte
Beispiel 3: die City – die (Innen-/ Groß-) Stadt

Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen. Beispiel: das Team – die Mannschaft

Auch die Groß- und Kleinschreibung ist zu beachten. Grundsätzlich gilt: Was im Deutschen groß geschrieben wird, wird auch in der englischen Variante groß geschrieben – auch wenn dies im englischen Original anders wäre.

Beispiel 1: der Rechner – der Computer – the computer
Beispiel 2: die Geschichte – die Story – the story

Schließlich gilt es noch die Pluralbildung zu beachten. Die meisten Pluralformen werden mit einem “s” am Ende gebildet, in einigen Ausnahmen mit einem “e” (meistens dann, wenn das Wort bereits auf “s” endet). Wörter, die auf “er” enden, bleiben im Plural identisch.

Beispiele: die Pools, die Bosse, die Beats, die Computer, die Toaster

Im Englischen wird im Rahmen der Pluralbildung aus einem “y” am Ende ein “ie”. Im Deutschen werden die Anglizismen dahingehend jedoch nicht verändert.

Beispiel 1: Parties (englisch) – Partys (deutscher Anglizismus)
Beispiel 2: Hobbies (englisch) – Hobbys (deutscher Anglizismus)

Der richtige Umgang mit Anglizismen (Verben)

Auch viele Verben wurden aus dem Englischen übernommen.

Beispiele: skaten, joggen, chillen

Der Umgang mit Verben ist jedoch einfach: Sie werden genauso wie regelmäßige deutsche Verben konjugiert.

Beispiel 1: ich skate, du skatest, er/ sie/ es skatet
Beispiel 2: wir joggen, ihr joggt, sie joggen

Wer sich diese Hinweise merken kann, wird den richtigen Dreh mit Fremdwörtern schnell raus haben!

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