Trennbare und untrennbare Verben im Deutschen – Deutsch lernen

Laufen, entlaufen, auslaufen: viele deutsche Verben können durch Präfixe in ihrer Bedeutung verändert werden. Werden diese Verben konjugiert, kommt es häufig vor, dass das Präfix von der konjugierten Verbform getrennt wird. Man spricht dann von trennbaren Verben. Verbleibt das Präfix bei der konjugierten Verbform, so handelt es sich um ein untrennbares Verb. Ob Verb und Präfix getrennt werden oder nicht, hängt vom Präfix ab.

Trennbare Präfixe

Die Mehrheit der deutschen Präfixe wird in der konjugierten Form vom Verb getrennt. Das heißt, das Präfix, welches im Infinitiv unmittelbarer Bestandteil des Verbes ist, steht bei der konjugierten Form stets am Ende des Satzes.
Beispiele: anrufen –> Ich rufe Dich später an. einladen –> Lädst Du mich zum Geburtstag ein?

Folgende Präfixe sind trennbar:

an-, auf-, ab-, aus-, bei-, da-, ein-, mit-, vor-, zu-, hin-, her-, nach-, los-, weiter-, rein-, raus-, weg-, gegen-, hoch-, runter-, rüber-, entlang-, empor-, entgegen-, fern-, fest-, fort-, nieder-, zurecht-, zusammen-, auseinander-, entzwei-, gegenüber-, heim-, hinterher-.

Als Faustregel gilt: wird das Präfix betont, ist es trennbar, wird es hingegen nicht betont, ist es nicht trennbar. Wenn das Präfix in einem anderen Zusammenhang als eigenständiges Wort (meist als Präposition) stehen kann, ist es fast immer trennbar.

Untrennbare Präfixe

Die folgenden Präfixe werden auch in der konjugierten Form nicht vom Verb getrennt und sind somit untrennbar:
ge-, be-, zer-, ver-, ent-, er-, re-, de-, des-, dis-, in-, miss-, fehl-, hinter-.
Beipiele: gehören –> Gehört der Stift Dir?, bestellen –> Wer hat den Tee bestellt?

Die meisten untrennbaren Präfixe können nicht als eigenständiges Wort stehen.

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Präfixe, die sowohl trennbar als auch untrennbar sein können

Einige Präfixe können sowohl trennbar als auch untrennbar sein. Ob diese Präfixe getrennt werden oder nicht, hängt davon ab, mit welchem Verb sie verbunden sind. Zu diesen Präfixen gehören:
um-, über-, durch-, unter-, wieder- und wider-.

Beispiel:
wiederholen –> Er wiederholt seine Aussage mehrmals.
wiedersehen –> Er sieht sie nach langer Zeit wieder.

Auch hier gilt die Faustregel: wird das Präfix betont, ist es trennbar, wird es nicht betont, ist es untrennbar.

Zusätzlich gibt es Präfixe, bei denen durch die Trennung eine andere Bedeutung bewirkt wird.
Beispiel: Er umfährt die Baustelle. Fahr bitte nicht das Schild um!

Wann muss das Verb getrennt werden?

Grundsätzlich erfolgt die Trennung von Verb und Präfix immer dann, wenn das Verb konjugiert wird.

Im Zusammenhang mit Hilfs- oder Modalverben hingegen ist keine Trennung notwendig:
Beispiel: Wer kann mir die Aufgabe erklären? Ich möchte dich gern einladen.

Bei der Bildung des Partizips II ist ebenfalls keine Trennung nötig. Hier wird lediglich ein -ge- zwischen Präfix und Verb eingefügt.
Beispiel: Sie hat 2 Stunden ferngesehen. Die Schale ist auseinandergebrochen.

Fazit

Eigentlich sind die Regeln für die Trennung der Verben einfach und leicht zu merken.
Wenn man auf die Betonung der zusammengesetzten Verben achtet und sich von Anfang an bemüht, richtig zu trennen, wird es bald wie von selbst klappen.

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