Adjektive – deutsche Grammatik Teil 3

Adjektive korrekt zu bilden, ist für viele Deutschlerner schwierig, da einige Faktoren beachtet werden müssen. Zuerst muss man entscheiden, ob das Adjektiv eine Endung braucht oder nicht. Wenn man sich für eine Endung entschieden hat, stellt sich einem die Frage, welche die Richtige ist. Der Text möchte euch leicht und verständlich zeigen, dass es gar nicht so schwierig ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

Wie viele Adjektivdeklinationen muss ich lernen?

Kurz und knapp gesagt: 3! In den Grammatikbüchern werden die verschiedenen Schemata mit den Namen Adjektivdeklination Typ 1, Typ 2 und Typ 3 bezeichnet.

Worin unterscheiden sich die Adjektivdeklinationen?

Generell gilt, dass ein Adjektiv in Kasus (also Nominativ, Genitiv, Dativ oder Akkusativ), Genus (also maskulin, feminin oder neutral) und Numerus (also Singular oder Plural) an das Nomen, zu dem es gehört, angepasst werden muss. Natürlich nur, wenn es vor dem Nomen steht.

Gibt es einen Artikel oder ein Artikelwort eines Nomens, der einem den Kasus des Nomens verrät, hat das Adjektiv außer der Bedeutung keine weitere Funktion. Bekommt man aber diese Information nicht, muss man sie an der Endung des Adjektivs ablesen können. Welchen Kasus das Nomen hat, ist wichtig zu wissen, damit man weiß, ob das Nomen ein Subjekt oder ein Objekt ist und um damit die Satzaussage zu verstehen.

Der Unterschied in den drei Adjektivdeklinationen besteht also darin, ob es einen Artikel gibt oder nicht und ob dieser Artikel ein eindeutiges Kasussignal hat oder nicht.

Angebot - Deutschkurs Online von A1 bis C2
Top Angebot für Deutschkurs Online!

Adjektivdeklination Typ 3

Bei der Adjektivdeklination Typ 1 gibt es einen bestimmten Artikel, der die nötigen Kasusinformationen liefert. Diese Deklination ist für den Lerner am einfachsten zu lernen. In  „Adjektive – leicht und verständlich Teil 1“ findet ihr sie genau erklärt.

Die Adjektivdeklination Typ 2 ist das genaue Gegenteil zu Typ 1. Hier gibt es weder einen Artikel noch ein Artikelwort, weshalb  die Endung des Adjektivs alle Informationen enthalten muss. Das könnt ihr euch in „Adjektive – leicht und verständlich Teil 3“ genau anschauen.

Typ 3 ist nun eine Mischform aus den beiden anderen Deklinationstypen. Manchmal gibt es ein Kasussignal und manchmal leider nicht.

Formen:

maskulin feminin neutral Plural
Nom ein blauer Mantel eine blaue Tasche ein blaues Auto blaue Schuhe
Akk einen blauen Mantel eine blaue Tasche ein blaues Auto blaue Schuhe
Dat einem blauen Mantel einer blauen Tasche einem blauen Auto blauen Schuhen
Gen eines blauen Mantels einer blauen Tasche eines blauen Autos blauer Schuhe

 

maskulin feminin neutral Plural
Nom kein blauer Mantel keine blaue Tasche kein blaues Auto keine blauen Autos
Akk keinen blauen Mantel keine blaue Tasche kein blaues Auto keine blauen Autos
Dat keinem blauen Mantel keiner blauen Tasche keinem blauen Auto keinen blauen Autos
Gen keines blauen Mantels keiner blauen Tasche keines blauen Autos keiner blauen Autos

Wie ihr seht, werden die Adjektivendungen nur dann im Gegensatz zu Typ 1 verändert, wenn der Artikel keine Information über den Kasus gibt. Dann übernimmt das Adjektiv die Funktion und zwar, indem es die Endung annimmt, die der bestimmte Artikel hätte. In den Tabellen ist dies gelb hervorgehoben.

Den Deklinationstyp 3 verwendet man auch nach den Possessivartikeln.

Beispiele:

Michael ist ein guter Lehrer.

Petra mag kein rotes Auto.

Ein neuer Schüler kommt in die Klasse.

Fazit

Typ 3 der Adjektivdeklination ist ein Mischtyp aus den Deklinationen Typ 1 und 2. Die meisten seiner Formen bildet er nach dem Typ 1, nur dort, wo kein eindeutiges Kasussignal vorhanden ist, nimmt man die Formen von Typ 2. Dann stimmen die Adjektivendungen mit den Endungen des bestimmten Artikels überein. Typ 3 wird auch nach allen Possessivartikel verwendet.

Weitere Blogs und Deutschkurse

Deutsch lernen in München
Sprachschule Aktiv München hat 4,91 von 5 Sternen 758 Bewertungen auf ProvenExpert.com