Unterschiede zwischen „hin und her“ – Deutsch lernen
Die Adverbien „hin“ und „her“ beschreiben eine Bewegung. Für Deutschlerner ist es oft schwierig, die beiden zu unterscheiden. Folgender Überblick soll dabei helfen, das ewige „Hin und Her“ in den Griff zu bekommen.
Die Richtungsadverbien „hin“ und „her“
Mit dem Adverb „hin“ beschreibt man eine Bewegung, die vom Sprecher wegführt. Mit dem Adverb „her“ meint man eine Bewegung, die auf den Sprecher zuführt. Die beiden Fragewörter „wohin“ und „woher“ werden auf dieselbe Weise benutzt.
Wenn man also fragt:
- „Wohin gehst du?“, möchte man wissen, welchen Zielort die Person hat.
- „Woher kommst du?“, möchte man wissen, an welchem Ort die Person war.
Die beiden Fragewörter können auch getrennt geschrieben oder gesprochen werden, ohne dass sich die Bedeutung ändert.
- „Wohin gehst du?“ wird zu „Wo gehst du hin?“
- „Woherkommst du?“ wird zu „Wo kommst du her?“
„Hin“ und „her“ in Kombination mit „dort“, „da“ und „hier“
Kombiniert man diese Adverbien (dorthin, dahin, daher, hierhin, hierher) miteinander, geben sie einen genauen Ort in Bezug zum Sprecher an.
- „Schau mal hierher!“ bedeutet, dass die Person zu einem Ort sehen soll, der in der Nähe des Sprechers liegt.
- „Schau mal dorthin!“ bedeutet, dass die Person zu einem Ort sehen soll, der vom Sprecher entfernt liegt.
Oft werden diese Adverbien mittels Handbewegungen genauer bestimmt.
„Hin“ und „her“ mit Verben kombiniert
Oft werden „hin“ und „her“ als Präfixe bei Verben der Bewegung verwendet. Diese Verben sind dann trennbar.
„Ich bin mit dem Fahrrad hergekommen.“
„ Ich muss zum Bäcker. Ich fahre mit dem Fahrrad hin.“
„Hin“ und „her“ kombiniert mit Verben und Präpositionen
Wenn man die Bewegungsrichtung des mit „hin“ oder „her“ kombinierten Verbes noch genauer angeben möchte, kann man zusätzlich noch eine Präposition verwenden. Klingt kompliziert, ist aber eigentlich ganz einfach:
Sie sind im Haus und sehen einen Freund auf der Straße gehen.
Wenn Sie möchten, dass er zu Ihnen ins Haus kommt, sagen Sie: „Komm doch herein!“.
Möchten Sie zu ihm auf die Straße, also aus dem Haus, sagen Sie: „Ich komme hinaus!“
Sie stehen auf einem Hügel und sehen einen Freund unten stehen.
Wenn Sie möchten, dass er zu Ihnen auf den Hügel kommt, sagen Sie: „Komm doch herauf!“
Möchten Sie zu ihm gehen, sagen Sie: „Ich komme hinunter!“
Sie stehen auf einer Seite eines Flusses und ein Freund auf der anderen.
Wenn Sie möchten, dass er zu Ihnen kommt, werden Sie sagen: „ Komm doch herüber!“
Möchten Sie auf die andere Seite, werden Sie sagen: „ Ich komme hinüber!“
„Hin“ und „her“ als Kurzversionen
Die Kombinationen von „hin“ und „her“ mit oben genannten Präpositionen werden oft als Kurzformen benutzt. Diese werden ebenfalls den Verben als Präfixe vorangestellt und bilden trennbare Verben.
Folgende Kurzformen kommen häufig vor:
raus = heraus / hinaus
- „Lass uns (aus dem Haus) rausgehen!“
rein = herein / hinein
- „Komm doch (in das Zimmer) rein!“
rauf = herauf / hinauf
- „Ich gehe die Treppe rauf.“
runter = herunter / hinunter
- „Ich gehe die Treppe runter.“
rüber = herüber / hinüber
- „Ich schaue zu dir rüber.“
Nochmal in Kürze
- Die Adverbien „hin“ und „her“ beschreiben eine Bewegung.
- „Hin“ beschreibt eine Bewegung, die vom Sprecher wegführt, „her“ meint eine Bewegung, die auf den Sprecher zuführt.
- „Hin“ und „her“ können mit „da“, „dort“ und „hier“ kombiniert werden.
- Auch als Präfixe für Verben werden „hin“ und „her“ verwendet.
- „Hin“ und „her“ sind auch mit Präpositionen kombinierbar. Dann werden sie meist als Kurzformen benutzt.