Starke und schwache Verben im Deutschen

Unterschiede in der Konjunktion und Zeitformen

Zunächst müssen starke und schwache Verben im Deutschen erläutert werden. Hier werden die Unterschiede in der Konjunktion und der Zeitformen veranschaulicht.

Um sich in den Wirren der deutschen Konjugationen und Zeitformen zurechtzufinden, ist es notwendig, zwischen starken und schwachen Verben zu unterscheiden. Starke und schwache Verben verhalten sich in ihrer Konjujation, der Präteritum-Bildung und bei der Bildung des Partizips II verschieden.

Starke und schwache Verben – Unterschiede in der Konjugation

Das erste wichtige Merkmal, in dem sich starke und schwache Verben unterscheiden können, ist die Konjugation im Präsens.
Während schwache Verben ihren Stammvokal auch in der 2. und 3. Person Singular beibehalten, kann sich dieser bei starken Verben ändern oder in einen Umlaut verwandeln. Als Beispiel sollen die Verben “kaufen” und “laufen” dienen, bei denen zunächst nur der ersten Buchstabe verschieden ist. Bei der Beugung der beiden Verben werden allerdings noch weitere Unterschiede deutlich: KAUFEN: ich kaufe, du kaufst, er/sie/es kauft – LAUFEN: ich laufe, du läufst, er/sie/es läuft

Während beim schwachen Verb “kaufen” das “au” in allen 3 Formen beibehalten wird, hat es sich beim starken Verb “laufen” in ein “äu” gewandelt. Bei vielen starken Verben ändert sich der Stammvokal im Präsens von e zu i, zu diesen Verben gehört zum Beispiel ESSEN: ich esse, du isst, er/sie/es isst. Jedoch gibt es auch eine Vielzahl an starken Verben, bei denen es im Präsens keine Vokalveränderung gibt, so zum Beispiel TRINKEN: ich trinke, du trinkst, er/sie/es trinkt.

Starke und schwache Verben im Deutschen - Sprachschule Aktiv München

Unterschiede in der Präteritum-Bildung

Auch bei der Bildung der Präteritum-Form muss zwischen starken und schwachen Verben unterschieden werden. Schwache Verben ändern ihren Stammvokal im Präteritum nicht und enden auf  “-te..”. Starke Verben hingegen haben im Präteritum einen anderen Stammvokal als im Infinitiv. Zur Verdeutlichung dienen noch einmal die Verben “kaufen” und “laufen”:

KAUFEN: Präsens: ich kaufe, Präteritum: ich kaufte – LAUFEN: Präsens: ich laufe, Präteritum: ich lief.

Unterschiede im Partizip II

Ein weiteres Merkmal zur Unterscheidung von starken und schwachen Verben ist das Suffix im Partizip II. Während schwache Verben im Partizip II auf -t enden (gekauft), bilden starke Verben diese Form mit dem Suffix -en (gelaufen). Ein erneuter Vokalwechsel im Partizip II ist bei starken Verben nicht ungewöhnlich, wie die folgenden Beispiele zeigen:

Infinitiv: nehmen – Präteritum: nahm – Partizip II: genommen
Infinitiv: geben – Präteritum: gab – Partizip II: gegeben

Eine kleine Merkhilfe

Wie an den genannten Beispielen deutlich geworden ist, folgt die Unterscheidung der deutschen Verbformen keinen klaren Regeln. Um diese Formen dennoch korrekt anzuwenden, sollten Deutsch-Lerner die entsprechenden Verben am besten von Anfang an zusammen mit den Formen des Präteritums und des Partizips II auswendig lernen und mit Hilfe von Karteikarten regelmäßig wiederholen, um sich die Ablaute korrekt einzuprägen.

Als Gedächtnisstütze ist es hilfreich, sich zu jedem starken Verb einen kurzen Satz zu überlegen, in dem sowohl das Verb, als auch ein oder zwei Merkwörter mit den zu lernenden Stammvokalen vorkommen. Für das Verb “nehmen” bietet sich der folgende Satz an:

Anton nimmt Tango-Stunden.

Sowohl “Anton” als auch “Tango” enthalten an erster und zweiter Stelle die Vokale, die für “nehmen” im Präteritum und im Partizip II den Stammvokal bilden (nahm – genommen). Je ungewöhnlicher der Satz, desto leichter lässt er sich merken!

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