Das Modalverb „müssen“ – Gebrauch und Konjugation
Das Modalverb „müssen“ wird benutzt, um anzuzeigen, dass eine Aktion verpflichtend oder notwendig ist. Eine andere Person oder die Umstände zwingen einen dazu, diese Handlung auszuführen. Erfahrt hier alles über den Gebrauch und die Konjugation des Modalverbes.
Konjugation von „müssen“
Präsens | Präteritum | Perfekt | Konjunktiv I | Konjunktiv II |
ich muss | ich musste | ich habe…müssen | ich müsse | ich müsste |
du musst | du musstest | du hast… müssen | du müssest | du müsstest |
er/sie/es muss | er/sie/es musste | er/sie/es hat…müssen | er/sie/es müsse | er/sie/es müsste |
wir müssen | wir mussten | wir haben…müssen | wir müssen | wir müssten |
ihr müsst | ihr musstet | ihr habt…müssen | ihr müsset | ihr müsstet |
sie müssen | sie mussten | sie haben…müssen | sie müssen | sie müssten |
Beispiele
Im Präsens:
Markus muss eine gute Note schreiben, wenn er die Klasse nicht wiederholen will.
Ich muss den Kuchen aus dem Ofen nehmen, sonst verbrennt er.
Im Präteritum:
Sie konnte gestern leider nicht kommen, weil sie arbeiten musste.
Wir mussten am Montag Pizza bestellen, weil wir vergessen hatten, einzukaufen.
Im Perfekt:
Hast du letzte Woche länger arbeiten müssen?
Sie haben die Taxifahrt bezahlen müssen.
Im Konjunktiv I:
Er erzählte uns, dass er noch Hausaufgaben machen müsse.
Im Konjunktiv II:
Es wäre schön, wenn man nie Hausaufgaben machen müsste.
Wir müssten eigentlich noch einkaufen, aber wir haben keine Lust dazu.
Die Verneinung des Modalverbs „müssen“
Durch die Verneinung des Modalverbs „ müssen“ zeigt man an, dass etwas nicht notwendig ist. Diese Negation kann auch durch die Verwendung von „nicht brauchen …zu + Infinitiv“ ausgedrückt werden.
Sie muss sich nicht beeilen.
= Sie braucht sich nicht zu beeilen.
Wir müssen heute keine Hausaufgaben machen.
= Wir brauchen heute keine Hausaufgaben zu machen.
„Müssen“ im subjektiven Gebrauch
Das Modalverb „müssen“ kann auch als subjektive Aussage gebraucht werden. Dann drückt man damit eine Vermutung aus, von der der Sprecher denkt, dass sie sehr sicher zutrifft.
Man ist davon überzeugt, dass man Recht hat
Mein Fahrrad ist weg! Es muss gestohlen worden sein.
Die Rechnung ist zu hoch, der Kellner muss sich geirrt haben.
Es ist schon halb vier, der Zug muss jetzt gleich ankommen.
Der Konjunktiv II schwächt diese Überzeugung etwas ab
Wo ist mein Fahrrad? Es müsste doch hier stehen.
Die Rechnung müsste eigentlich niedriger sein.
Der Zug müsste gleich kommen, falls er keine Verspätung hat.
Die Verneinung von „müssen“ im subjektiven Gebrauch
Wie auch beim objektiven Gebrauch kann man „nicht müssen“ mit „nicht brauchen…zu + Infinitiv“ umschreiben. Die Bedeutung ändert sich dann von einer sehr sicheren Vermutung zu einer sehr unsicheren.
Das muss ihm nicht gefallen haben.
= Das braucht ihm nicht gefallen zu haben.
Sie muss nicht dort gewesen sein.
= Sie braucht nicht dort gewesen zu sein.